Dietrich Wennemar Friedrich v. Bodelschwingh

Liebe Frau v. Bodelschwingh,

Liebe Familie von Bodelschwingh,

Die Nachricht in der FAZ von der schweren Krankheit und vom frühen Tod Ihres Mannes und Vaters hat mich doch sehr bestürzt.

Ihren Mann durfte ich am 1.2.1984 kennenlernen, als wir beide in der Deutsche Bank anfingen. Während Wennemar direkt im Sekretariat begann - er hatte ja in INSEAD studiert -, musste ich noch eine kleine Trainee Schleife drehen. Kurze Zeit später haben wir dann mehrere Jahre gemeinsam im Asienreferat im Sekretariat gearbeitet. Wennemar ist dann später nach Australien gegangen und ich mit der Familie nach Korea. In den Neunzigern hat Wennemar dann in einem anderen Bereich weitergearbeitet und unsere Wege haben sich etwas getrennt. Wir haben aber immer Kontakt gehalten. Als dann die Eurohypo Bestandteil der Commerzbank wurde, wurden wir erneut Kollegen, wenn auch in anderen Bereichen, denn ich hatte zum Millenium die Seiten gewechselt. Wir haben uns dann öfters beim Inder getroffen und gemeinsam mit Betroffenheit über den Zustand unseres Gewerbes gesprochen.

Zuletzt habe ich Wennemar auf meinem Abschied aus der Commerzbank 2013 gesehen. Danach haben wir uns leider aus dem Augen verloren. Vielleicht war das Kapitel "Bank" aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen, die wir machen durften, für jeden von uns beide so abgeschlossen, dass wir über das fehlende gemeinsame Thema den Kontakt verloren haben. Ich bedauere das ausserordentlich und hätte gerne Wennemar noch einmal gesehen.

Ich habe Ihren Mann und Vater als einen netten, humorvollen, aber auch ernsthaften und fairen Kollegen erfahren und fühle, wenn auch nur ansatzweise, den Verlust, den Sie empfinden. Wie Sie in der Anzeige vermeldeten, litt Wennemar an einer schweren Krankheit die er tapfer ertrug und von der er nun erlöst worden ist. Nachdem Sie Ihn in dieser schweren Phase begleitet haben, hoffe ich, dass Sie die Erlösung von der schweren Krankheit auch ein wenig als Erleichterung empfinden können, obwohl es für Sie schwer ist, den Verlust dieses wertvollen Menschen zu ertragen. Ich hoffe Ihnen mit diesen Zeilen ein wenig Trost zuzusprechen und meine tiefe Anteilnahme auszusprechen.

Bitte verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen auf diesem eher profanen Wege mein aufrichtiges Beileid ausspreche, aber leider habe ich keine Anschrift von Ihnen und so bleibt mir nur dieses moderne Medium.

Gerne würde ich Wennar auf seinem letzten Weg begleiten und werde versuchen, sofern dies erwünscht und möglich ist, an der Trauerfeier teilzunehmen.

In herzlicher Anteilnahme

Rolf Crux