Arno Ploog

Sehr geehrte Familie Ploog,

die Nachricht vom Tod Arno Ploogs hat mich sehr getroffen, obschon ich ihn seit 60 Jahren nicht mehr gesehen habe. Er war in der Oberrealschule München-Pasing zwei Klassen unter mir und war der wichtigste Mann in der Schülerzeitung „Unser Brennpunkt“, die es nur wegen seines Layouts und seiner Zeichnungen verdient, auch jetzt noch angeschaut zu werden. Unser Kontakt hat sich auf die Zusammenarbeit an diesen Brennpunkt-Heften in den Jahren 1959 und 1960 beschränkt.

Weil ich aber seit damals begeistert von seinen Graphiken war, habe ich ihn Jahre später gebeten, die Anzeigen zu meiner Hochzeit (1967) und zur Geburt meiner Tochter (1983) zu gestalten, wozu er ohne jedes Zögern bereit war. Er hat die mit den Ereignissen verbundene Freude so schön ausgedrückt, dass die Anzeigen immer wieder hervorgeholt werden und eine davon auch am Tag seines Todes auf dem Tisch lag.

Ich hätte ihm gern noch gesagt, wie viel lang andauernde Freude er uns damit gemacht hat. Dass ich es nicht getan habe, ist eines der Versäumnisse, die dann eben einfach stehenbleiben. Es schmerzt mich sehr, dass er nicht mehr da ist und ich hoffe, dass Sie es nicht als unangemessen ansehen, dass ich Ihnen mit meinem, im Vergleich zu Ihrem, kleinen Schmerz, schreibe und Ihnen mein Beileid ausspreche.

Henner Giedke